Halloween – ganz schön dreist!?

Heute abend geht es wieder rum: „Süßes oder Saures“ heißt es da. Und die Kinder, die das sagen, finden das ganz normal, so ist es halt.

Genau genommen ist das ganz schön frech, was sie da machen: Entweder ich gebe ihnen etwas Süßes oder sie tun mir etwas „Saures“ an. Ist das Erpressung? Ist das vielleicht sogar kriminell?

Nein. Die Kinder wissen nicht, was sie tun. Aber ich möchte nicht, dass sie solche Sprüche für normal halten. Deswegen frage ich immer zurück „Was könnt ihr mir denn Süßes geben? Könnt ihr ein Lied singen, einen Witz erzählen, … – egal was. Was könnt ihr mir geben?“

Die Kinder sind dann erst einmal verwirrt, damit haben sie nicht gerechnet. Ich erkläre ihnen dann: Wenn ihr etwas haben wollt, solltet ihr zuerst einmal etwas geben.  Erst fällt ihnen nichts ein, aber dann kommen doch Ideen. Und am Ende freuen sie sich, dass sie auch mal zeigen dürfen, was sie schon können. Und bekommen schließlich auch etwas Süßes.

Also: Willkommen liebe Kinder, wir freuen uns auf euch – und sind gespannt, was ihr uns Süßes geben wollt!

Und noch ein kleiner Hinweis an Eltern und Nachbarn: Kinder WOLLEN etwas geben! Das „freche“ Verhalten zeigen sie nur, weil sie glauben: „So geht das Spiel.“ Letztlich wollen sie nur zeigen: Ich weiß schon, wie Halloween geht. Mehr nicht. Sie sind deswegen nicht unverschämt. Sie können aber leicht lernen, dass so ein Verhalten bei uns als „normal“ angesehen wird – und dann übernehmen sie es. Das wäre schade!